Statistische Auswertung der Prüfungsfragen (Großer HP)
Es gibt kaum ein Thema, über das so viel spekuliert wird und zu dem so viele Falschinformationen kursieren (vor allem im Internet), wie die Heilpraktikerprüfung. Dabei ist es durchaus nachvollziehbar, dass man sich als HP-Anwärter*in bestmöglich auf die amtsärztliche Überprüfung vorbereiten möchte und dafür auch gerne wissen würde, welche Fragen in der schriftlichen Prüfung gestellt werden.
Wir haben uns die Mühe gemacht und die Prüfungsfragen der schriftlichen Heilpraktikerprüfungen seit dem Jahr 2010 ausgewertet. Das Ergebnis mit der Rangliste der Häufigkeit findest Du weiter unten.
Alle schriftlichen Prüfungsfragen stammen aus einem einheitlichen Pool, der traditionell vom Gesundheitsamt in Ansbach erstellt und verwaltet wird. Bei jeder schriftlichen Prüfung werden hauptsächlich Fragen verwendet, die in ähnlicher Form (aber nie der gleichen!) schon einmal gestellt wurden und meist kommen ein paar wenige Fragen neu hinzu. Erfahrungsgemäß macht es keinen Sinn, die bereits vorhandenen und veröffentlichten Fragen auswendig zu lernen, denn diese werden immer wieder ein wenig abgewandelt, so dass Fehler bei der Beantwortung vorprogrammiert sind.
Die richtige Strategie ist es, die Zusammenhänge zu lernen und vor allem das differenzialdiagnostische Denken zu trainieren. Zur Überprüfung dieser Fähigkeiten ist es dann selbstverständlich sinnvoll, auch Übungsklausuren zu lösen. Das kannst Du bei uns als Schüler*in übrigens im Rahmen des Online-Prüfungsvorbereitunsgkurses PV1 effektiv trainieren.
Die Auswertung aus 28 schriftlichen Prüfungsklausuren ergibt folgende Hierarchie:
1. Herz, Kreislauf, Gefäße (Kardiologie, Innere Medizin)
2. Infektionskrankheiten (Infektiologie, Innere Medizin)
3. Magen und Darm (Gastroenterologie, Innere Medizin)
4. Psychische Erkrankungen (Psychiatrie, Nebenfach)
5. Blut (Hämatologie, Innere Medizin)
6. Nervensystem (Neurologie, Nebenfach)
7. Leber, Gallenblase, Pankreas (Gastroenterologie, Innere Medizin)
8. Niere (Urologie/Nephrologie, Innere Medizin)
9. Bewegungsapparat (Orthopädie, Nebenfach)
10. Atmungssystem (Pneumologie/Pulmologie, Innere Medizin)
11. Haut (Dermatologie, Nebenfach)
12. Hormonsystem (Endokrinologie, Innere Medizin)
13. Genitaltrakt, Schwangerschaft, Geburt (Urologie/Gynäkologie, Nebenfach)
14. Notfall (Nebenfach)
15. Ohr (HNO, Nebenfach)
16. Auge (Ophthalmologie, Nebenfach)
17. Kinderheilkunde (Pädiatrie, Nebenfach)
18. Krebserkrankungen (Onkologie, Nebenfach)
19. Arzneimittellehre (Pharmakologie, Nebenfach)
Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Inneren Medizin, vor allem die Fachgebiete Kardiologie und Infektiologie sind sehr prominent vertreten. Hier spiegelt sich ein Hauptanliegen der Gesundheitsämter wieder: Die Sicherung der Volksgesundheit und der Schutz der Gemeinschaft vor übertragbaren Erkrankungen unter seuchenrechtlichen Gesichtspunkten. Auch Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus oder Rheuma spielen eine wichtige Rolle. Das entspricht den Leitlinien für die Überprüfung , die vom Bundesministerium für Gesundheit am 22.12.2017 veröffentlicht wurden (siehe Ausbildungsinhalte).